Das Emu
Ein weiteres Beispiel, diesmal nicht auf Fels sondern auf Rinde gemalt:
Auch in jüngeren Kunstwerken - wie in diesem Beispiel - sind die eindrucksvollen Röntgen-Strukturen zu finden. Der "Röntgenblick", ist daher für die australische Kunst "zeitlos" typisch. Wie in den alten Felsmalereien wird ein Lebewesen nicht nur äußerlich, sondern mit all seinen Innereien dargestellt. Zu beachten sind allerdings die regionalen Unterschiede innerhalb der verschiedenen Stämme. Das "Emu" (Kopeipi), von einem unbekanntem Künstler im Alligator-River-Gebiet/West-Arnhemland um 1913 erstellt, zeigt die Anatomie des Tieres:
Neben dem Knochenbau sind auch die Organe auf dem Rindenstück erkennbar: Oben am Rücken verläuft die Wirbelsäule. Die Speiseröhre vom Mund beginnend ist auch gut zu erkennen. Darauf folgt der Schultergürtel mit seinen Muskeln gemalt in rotem Ocker. Links davon ist der Verdauungskanal gemalt, der in der Leber endet (die zweilappige Form). Darüber liegt das Herz. Der schwarze Fleck an der Leber ist die Gallenblase. Noch weiter links geht es zum Magen.
Weiterführende Literatur
- Im Artikel Bilder der Ureinwohner gibt es weitere Informationen mit Beispielen über die Malerei.