The Killing of Lumaluma
"The Killing of Lumaluma" ist ein gutes Beispiel, um diesen Stil der Geschichtenerzählung zu erkennen. Das Bild ist 1988 entstanden und wurde mit Ocker auf Rinde gemalt.
Das mächtige Ahnenwesen Lumaluma ist ein Bringer der Kultur und der Schöpfer der Mardayin-Zeremonie. Der Legende nach soll der Riese von Indonesien nach Australien gekommen sein. Zunächst als Fremder angegriffen und unwillkommen, konnte er den Menschen jedoch schließlich die Malerei und den Tanz beibringen. Von ihm stammende Ockerzeichnungen bilden in vielen überkreuzten Linien komplizierte Muster, die er den Gunwinggu im Arnhem Land auf die Brust malte. Nach Erfüllung seines "Auftrags" ist er nach Indonesien zurückgekehrt.
Nach einer anderen Legende hatte er gar keine Möglichkeit nach Indonesien zurückzukehren! Es wird erzählt, daß Lumaluma Frauen stahl, während er Heiligtümer durchs Land der Kunwunjku trug. Zur Strafe wurde Lumaluma von vielen Speeren durchbohrt, aber schließlich doch verschont, weil er um sein Leben flehte. Er sollte noch Gelegenheit haben, seine Kunst in der Bemalung von Körpern weiterzugeben. Als er aber zwei Frauen stahl und mit ihnen übers Wasser floh, folgten ihm die Männer der Stämme von Yirritja und Dhuwa in ihren Booten um Lumaluma zu töten.
Das Bild "The Killing of Lumaluma" (= "Der Mord an Lumaluma") zeigt die Männer von Yirritja (in hellen Farben) und die von Dhuwa (dunkle Farbe) in den Booten. Lumaluma, links im Bild, ist schon mit Speeren durchbohrt. Die Körperbemalung stammt von ihm selber und wurde mit scharfen Steinen in seine Haut eingeschnitten. Unten links im Bild sieht man die drei Skelette von Lumaluma und den beiden entführten Frauen. Rechts daneben erkennt man alle Gegendstände für die Mardayin-Zeremonie, die Lumaluma nach seiner Hinrichtung abgenommen wurden. Lumaluma kann als Riese überall im Bild als größte Figur erkannt werden.
Weiterführende Literatur
- Leitartikel über Geschichten aus der Traumzeit
- Im Artikel Bilder der Ureinwohner gibt es weitere Informationen mit Beispielen über die Malerei.